Logistik- & Verpflegungseinheit

Logistik in der Feuerwehr - Was ist das? 


Gerade bei größeren Einsätzen hat sich gezeigt, dass es wichtig ist, die Versorgung der eigenen Einsatzkräfte zu sichern. Nicht nur Löschwasser und anderes Material, welches bei einem Einsatz direkt gebraucht wird, ist wichtig für den Einsatzerfolg. Auch die Verpflegung und Betreuung von Einsatzkräften will organisiert sein. Diese Aufgabe hat seit dem Jahre 2005 die Freiwillige Feuerwehr Hohl für den Landkreis Aschaffenburg übernommen. Ganz nach dem Motto: „ohne Mampf – kein Kampf“… 


 Mit der Fusion der Feuerwehren im Hutzelgrund ging diese Aufgabe an die neue Feuerwehr über. 

Welche Aufgaben übernimmt die Hutzelgründer Feuerwehr?

 

Angefangen hat alles mit der Verpflegung von Einsatzkräften mit Kalt- und Warmgetränken sowie Kaltspeisen oder einfachen Warmspeisen (z.B. belegte Brötchen oder Würstchen). Seitdem wurde die Ausrüstung stetig erweitert, um auch die Versorgung und Verpflegung von bis zu 200 Einsatzkräften über mindestens 48 Stunden unabhängig von der Örtlichkeit zu sichern. Dies geht von der Unterbringung in Zelten mit Feldbetten und Decken bis zur Sicherstellung von Trinkwasser, Strom und Heizung. 


Hierfür ist die Feuerwehr Hutzelgrund mit einem „Gerätewagen Logistik 1“ (LKW 7,5 to.) mit Anhänger sowie einem Mannschaftstransportfahrzeug (MTW) und einem Mehrzweckhänger-Kühl vom Landkreis Aschaffenburg ausgerüstet worden. In der angemieteten Logistik-Lagerhalle in Hohl werden Zelte, Feldbetten, Zeltheizungen, Decken, Trinkwassermaterial (Schläuche und Armaturen, Hauswasserwerk), Kühlgeräte, Garnituren, Küchenmaterialien, Tassen, Teller und Bestecke, Hygienematerial, Stromgeneratoren und Kabelmaterial, Abwasserschläuche und Wasseraufbereitungsrucksack und einiges mehr gelagert. 

Wo ist das Besondere hinsichtlich der Verpflegung von Einsatzkräften zu jeder Tages- und Nachtzeit? 


Gerade in den Nachtstunden oder an Sonn- und Feiertagen ist das für jeden alltägliche Einkaufen von fast unbegrenzten Getränken- und Essensmengen ein großes Problem. Hier kann die Feuerwehr Hutzelgrund jedoch auf örtlich ansässige Metzgereien, Bäckereien, Getränkelieferanten und Lebensmittelmärkte zurückgreifen, die immer bereit sind, auch zu den ungünstigsten Zeiten zu helfen. 

Es ist schon eine besondere Herausforderung, wenn auf einen Schlag z.B. 800 Brötchen und kiloweise Aufschnitt gebraucht wird. 

Was ist der Unterschied zwischen Verpflegungseinsatz, Verpflegungskomponente und dem Zug „Logistik“ des Hilfeleistungskontingentes? 


Verpflegungseinsätze werden im Landkreis Aschaffenburg im Durchschnitt zwei- bis dreimal im Jahr erforderlich. Der Waldbrand in Alzenau im Juli 2018 und der Sturm „Fabienne“ im September 2018 sind hier beispielhaft genannt. Auch das Hochwasser im Kahlgrund im Mai 2017 ist sicher den meisten noch gut in Erinnerung. 

Bei Großeinsätzen, wie zum Beispiel dem Brand bei der Firma „Sand Profile“ in Stockstadt an Ostern 2018, wird die Verpflegungskomponente des Landkreises alarmiert. Diese wird aus der Feuerwehr Hutzelgrund zusammen mit der Feuerwehr Unterafferbach, welche die Feldküche und ein Sanitäranhänger vorhält, sowie den Feuerwehren Königshofen (Rüstwagen), Karlstein (LKW) und Hösbach (LKW) gebildet. 


Bei Katastropheneinsätzen außerhalb des Landkreises wird ggf. von der Regierung von Unterfranken das Hilfeleistungskontingent der Stadt und des Landkreises Aschaffenburg alarmiert. Hier wird durch die Feuerwehr Mömbris-Hutzelgrund der Logistikzug geführt. Die Verpflegungskomponente wird durch die Feuerwehr Aschaffenburg (LKW, Werkstattwagen, Treibstofftransport), die Feuerwehr Karlstein (LKW und Stromerzeuger), die Feuerwehr Hösbach (LKW) und die Feuerwehr Goldbach (Wechsellader) ergänzt. Im Jahr 2021 waren wir eine Woche im Katastrophengebiet im Ahrtal und kurz vorher an einem Wochenende bei Überschwemmungen im Landkreis Kitzingen. Bereits 2013 war dieses Kontingent zum ersten Mal eine Woche in Passau beim Jahrhundert-Hochwasser im Einsatz. 

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